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#ZusammenUnschlagbar – Tausende Helden stürmten die Hauptstadt

#ZusammenUnschlagbar – Tausende Helden stürmten die Hauptstadt
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28.06.2023 — Lesezeit: 5 Minuten

#ZusammenUnschlagbar – Tausende Helden stürmten die Hauptstadt

Am 25. Juni endeten mit einer großen Abschlussparty die Special Olympics World Games (SOWG) 2023 am Brandenburger Tor in Berlin. Hinter den 7.000 Athleten und fast 20.000 Volunteers lag eine Woche voller Wettkämpfe und Emotionen mit einem ganz besonderen Vibe. Zwei unserer Online-Redakteure waren Teil davon und berichten von ihren Erlebnissen als Volunteer.

Es war das Sportereignis des Jahres, welches vom 17. bis 25. Juni 2023 Berlin zu einem unschlagbaren Team vereinte. Die Special Olympics World Games, bei der Athleten mit einer geistigen und mehrfachen Behinderung in 26 Sportarten angetreten sind, war ein farbenfrohes Fest unter dem Motto „unbeatable together“ (zusammen unschlagbar), um ein Zeichen für Inklusion zu setzen. Dafür haben nicht nur die Sportler einen weiten Weg auf sich genommen, auch die Volunteers zog es wie ein Magnet an die Austragungsorte.

Die SOWG zeigen, wie Inklusion auf sportlicher Ebene funktioniert. Es gab Einzelwettkämpfe, bei denen die Athleten mit geistiger und mehrfacher Behinderung gegeneinander antraten, etwa rhythmische Sportgymnastik, Dreikampf oder Judo. Und es gab vereinigte Wettkämpfe, bei denen die Teams aus Special Olympics (SO) Sportler und Sportler ohne geistige Behinderung bestanden, zum Beispiel Tennis, Volleyball oder Fußball. Wettkampf untereinander: Fehlanzeige. Selbst der vierte oder fünfte Platz wurde gefeiert, als stünde die Person auf dem Siegertreppchen. Dass das Gemeinschaftsgefühl nicht nur unter den Sportlern bestand, zeigte sich auch bei den Wettkämpfen. Beim Gerätewechsel der Sportlerinnen beim Kunstturnen tanzten die Wertungsrichter mit den Athleten oder absolvierten nach dem Wettkampf einen Flashmob-Dance, wo alle aus der Halle – auch die Zuschauer – mitmachen konnten.

Die Frage, ob es eine besonders beliebte Sportart gab, kann man in dem Fall nicht beantworten. Teils herrschten vor den Austragungsorten lange Schlangen und man hoffte, doch noch Zuschauern sein zu können. Der Besucheransturm zeigt jedoch, dass die Menschen mit geistiger Behinderung gesehen werden und ihre Leistung Anerkennung findet.

„Ich habe beim Dreikampfsport nur ein paar Minuten zugesehen, aber als die Norweger auf einmal die Kuhglocken rausholten, tobte die ganze Halle”, erzählt Janina Iglück, ETL Online-Redakteurin und Volunteer bei den SOWG. Ihre Hoffnung, dass es beim Volleyball ruhiger zugehen würde, zerschlug sich schnell, als sie mitten in der Menge das Match von SO Indien und SO Vereinigte Arabische Emirate verfolgte, bei dem man ganz vergessen konnte, wer eigentlich auf dem Spielfeld steht. Die Leistung der Athleten, so Janina Iglück, ließ die Grenze zwischen einer Person mit geistiger Behinderung und ohne geistige Behinderung verschwinden.

„Ich habe oft beim 3×3-Basketball am Neptunbrunnen zugesehen. Die Intensität und Wettbewerbsfreude der Athleten und Fans war deutlich zu spüren”, erinnert sich fynax-Redakteur und SOWG-Volunteer Fatih-Kagan Taskoparan. „Besonders in Erinnerung geblieben ist mir aber das Mitmachprogramm von Sport im Park, die es mit ihrer inklusiven Tanzchoreografie „Mach mit – tanz dich fit”, auf der Kulturbühne geschafft haben, unsere Gäste mit geistiger Behinderung oder anderen Beeinträchtigungen mitzunehmen und zum Tanzen zu animieren.”

Bei den SOWG ging es darum, das Gemeinschaftsgefühl zu erleben und zu zeigen, dass Menschen mit und ohne geistige Behinderung auf allen Ebenen miteinander interagieren können, wenn man gewillt ist, sich auf die Umstände einzustellen. Die SOWG hinterlassen auch bei unseren Redakteuren eine positive Erfahrung. Janina fasst ihre Erinnerungen wie folgt zusammen: „Es war einfach eine Wahnsinnsstimmung – egal ob Training oder Wettkampf, man war hautnah dabei! So dicht wie wir waren nur die Trainer dran und das ist schon eine sehr besondere Situation. Die Wettkampftage waren immer etwas aufregender. Was mich besonders beeindruckt hat, war die Freude der Athleten, wenn sie eine Medaille bekommen haben oder wie sie sich gefreut haben, wenn ihre Performance gut lief. Besonders in Erinnerungen halte ich die irischen und britischen Turner und ihre Fans. Die Leistung der Sportler war enorm und hat mich sehr beeindruckt. Auch zwischen den Volunteers herrschte ein tolles Gemeinschaftsgefühl und das Motto unbeatable together war auch hinter den Kulissen zu spüren. Womit ich nicht gerechnet habe ist, welchen Sog dieses Event auch auf die Volunteers ausübte. Ich habe zwei kennengelernt, die extra aus Australien und Kanada angereist sind!” Fatih-Kağan Taşkoparan ist ebenfalls begeistert. „Die pure Freude der Athleten, Teil dieser Special Olympics zu sein und zu sehen, wie groß der Mehrwert einer solchen Veranstaltung ist, wird mir besonders in Erinnerung bleiben”, sagt er.

Die Spiele erinnerten uns daran, dass wahre Stärke nicht nur in den körperlichen Fähigkeiten liegt, sondern auch in der Fähigkeit, Hindernisse zu überwinden, Teamgeist zu zeigen und das Beste aus sich selbst herauszuholen. Die SOWG 2023 in Berlin waren zweifellos eine inspirierende Plattform, um diese Botschaft zu verbreiten und die Welt daran zu erinnern, dass wir durch Inklusion und Akzeptanz eine harmonischere und gerechtere Gesellschaft aufbauen können.

Die ETL-Gruppe hat beide durch eine Freistellung unterstützt, so dass die Einsätze auch während der Arbeitszeit durchgeführt werden konnten. Wir sind ihnen dankbar, dass sie ihren Beitrag zu einer inklusiveren Welt beigetragen und das Event so einmalig gemacht haben.

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