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Eine Frage der Technik und eine Frage der Haltung: Claus Colling, Gründer von German Sustainables, im Porträt

Eine Frage der Technik und eine Frage der Haltung: Claus Colling, Gründer von German Sustainables, im Porträt
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19.05.2022 — zuletzt aktualisiert: 09.06.2022

Eine Frage der Technik und eine Frage der Haltung: Claus Colling, Gründer von German Sustainables, im Porträt

Die viel zitierte Freiheit über den Wolken – Claus Colling dürfte sie gefühlt haben. Ansonsten wäre der Gründer und heutige Chief Technology Officer von German Sustainables wohl nicht seit 1986 als Flugkapitän der LTU / Air Berlin Gruppe und Sachverständiger des Luftfahrtbundesamtes mit über 25.000 Stunden in der Luft gewesen. Doch der Blick von oben offenbart auch die Schattenseiten der globalisierten Welt — Armut, Perspektivlosigkeit und Umweltzerstörungen! Schnell wird Colling klar, dass der Weg in eine nachhaltige, die Schönheit der Natur bewahrende Energieversorgung der Zukunft nur gelingen kann, wenn die ärmeren, schwer zugänglichen Regionen der Erde in den ökologischen Transformationsprozess eingebunden werden.

Seit 2007 reifte im gebürtigen Schleswig-Holsteiner die Idee, eine neuartige Windturbine zu entwickeln, die einen Beitrag zur zukünftigen Energieversorgung leistet – „ausgestattet mit den höchsten Qualitätsansprüchen, im Sinne der Umwelt, zu einem fairen Preis und für alle Regionen der Erde“, betont Colling. Unterstützung erfährt er seit dieser Zeit von Prof. Dr. Ing. Volker Kassera, Professor für Strömungsdynamik, der das Projekt mit seinem technologischen Know-How mit vorantreibt und heute, rund vier Jahre nach der Gründung des Unternehmens German Sustainables, damit beauftragt ist, die entstehende Pilotanlage durch die Zertifizierung zu bringen.

Jahrtausendealte Ideen mit neuesten technologischen Möglichkeiten auf einen Nenner bringen – so könnte man die Philosophie von German Sustainables beschreiben. So stützt sich die „Vertikal-Windkraft-Technik der dritten Generation“ auf eine lange historische Tradition vertikaler Windturbinen, die „schon lange vor Christus in Persien zum Einsatz kamen“, und verbindet diese mit „deutschem Ingenieurs-Wissen und allen Potenzialen, die die moderne und ressourcensparende Windturbinenfertigung möglich macht“, so Colling.

Dabei sollen die Anlagen von German Sustainables als komplementäre Technologie zur etablierten Windkrafttechnik fungieren und dort zum Einsatz kommen, wo sich klassische Anlagen nicht rentabel betreiben lassen. „Wir brauchen kein neues deutsches Megaprodukt“, ist Colling überzeugt, „sondern einen neuen Typus von vertikalen Windturbinen, der unter allen Umständen und in allen Wetterlagen störungsfrei läuft. Unsere Turbinen müssen unter extremen geografischen Bedingungen funktionstüchtig sein, um überall dort zum Einsatz kommen zu können, wo die Energieproduktion bisher teuer oder unwirtschaftlich war.“

Es dürfte dieser beeindruckende Mix aus technologischem Know-How, umwelt- und klimafreundlicher Perspektive sowie humanistischer Haltung sein, der das Fundament für den Erfolgsweg von German Sustainables begründet. Längst ist das Unternehmen mit Wurzeln im norddeutschen Flächenland überregional im Gespräch. Erst kürzlich wurde eine erste Finanzierungsrunde über den Erwartungen abgeschlossen, berichtet Colling. Nun gelte es, „die Pilotanlage in Dithmarschen in meiner Heimat Schleswig-Holstein schnell hochzuziehen, um das Vertrauen der Märkte in die Technologie zu unterfüttern.“ Zudem zieht das Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern die erste Fertigungslinie hoch. Ziel ist es, im nächsten Jahr den Markteintritt erfolgreich zu meistern.

Für das Fernziel des Unternehmens, die Idee erneuerbarer Energie als „Friedensenergie“ – wie Colling Finanzminister Christian Lindner (FDP) zustimmend zitiert – weltweit zu transportieren, sei die Auszeichnung mit dem ersten Grünen Mandat der ETL-Gruppe „ein ganz wichtiger Meilenstein in Sachen Wertschätzung und Aufmerksamkeit, den wir zur Basis unseres Fortschritts machen wollen.“ Die gesamte ETL-Gruppe wünscht dabei vollen Erfolg!

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