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Nur noch kurz die Welt retten?

Die ETL-Bienenpatenschaft zwischen Weltrettungsideen und Greenwashing-Vorwürfen: 4 Mythen und 4 Fakten
Nur noch kurz die Welt retten?
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15.08.2024 — zuletzt aktualisiert: 21.08.2024

Nur noch kurz die Welt retten?

Die ETL-Bienenpatenschaft zwischen Weltrettungsideen und Greenwashing-Vorwürfen: 4 Mythen und 4 Fakten

„Wer anfängt, Bienen zu halten und auch nach drei Jahren, wenn alle Anfängerdramen durchlebt sind, noch Bienenvölker hat, der hat keine Bienen mehr: den haben die Bienen!“ (Jürgen Tautz, Co-Autor des Buches „Die Honigfabrik: Die Wunderwelt der Bienen – eine Betriebsbesichtigung“, 2017).

Wenn der Verhaltensforscher, Soziobiologe und Bienenexperte Jürgen Tautz recht hat, dann ist für uns ETLer Widerstand zwecklos – denn dann haben die fliegenden Tierchen uns ein für allemal in ihren Bann gezogen. Im nunmehr dritten Jahr engagieren wir uns im Rahmen unserer ETL Mission Grün mit einer Bienenpatenschaft für die Bestandserhaltung und den Schutz von Honigbienen. Dafür kooperieren wir mit der Onlineplattform nearBees, die deutschlandweit mehr als 2.500 Imker mit Unternehmen und Honigfans vernetzt. Auch Kanzleien aus unserem Netzwerk nehmen sich der regionalen Verantwortung für die heimischen Bienen an. ETL ADVISA Aachen und ETL ADVISA Köln berichteten bereits im vergangenen Jahr von der positiven Erfahrung mit ihren „eigenen“ Bienenstöcken. Das ETL-Bienenvolk befindet sich in Berlin-Rudow und wird vom engagierten Hobby-Imker Christian Rau betreut.

Zu unserer Erfahrung als Bienenpaten gehört aber auch die Konfrontation mit verschiedenen Narrativen, was den Nutzen unseres Einsatzes für die Bienen anbelangt: von Weltrettungsidealen bis hin zu Greenwashing-Vorwürfen. Im folgenden Beitrag möchten wir vier Mythen über die Verbindung zwischen Bienen und der ETL-Gruppe mit vier Fakten beantworten. Viel Spaß beim Lesen.

Mythos 1: Sterben die Bienen, stirbt der Planet. Deshalb retten wir mit einer Patenschaft die Welt!

„Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben.“ Ein Satz, der Albert Einstein zugeschrieben wird und der die Dramatik der Weltlage mit der Autorität des Nobelpreisträgers zu unterstreichen trachtet. Kleiner Schönheitsfehler: Den Satz hat Einstein so höchstwahrscheinlich nie gesagt! Dennoch scheint der Zusammenhang zwischen dem Sterben der Bienen und dem Untergang der Welt spätestens seit dem Bestseller-Roman der norwegischen Autorin Maja Lunde – „Die Geschichte der Bienen“ von 2017 – fest in unserem Alltagsverstand verankert zu sein. Doch während der im Jahr 2098 angesiedelte Roman Menschen als Bestäuber einer dunklen, freudlosen und weitestgehend zerstörten Natur arbeiten lässt und dies auf das vermeintliche Ende aller Bienen zurückführt, geben Experten in dieser Hinsicht Entwarnung.

FAKT: Der Bestand der Bienenvölker nimmt wieder zu – aber Imkerei und Bienenzucht brauchen weiterhin unsere Unterstützung.

Dass ein Schreckensszenario wie im Roman „Die Geschichte der Bienen“ bevorstünde, ist gegenwärtig nicht zu befürchten. Sowohl weltweit als auch in Deutschland steigt die Anzahl der Bienenvölker seit einigen Jahren wieder an. Zum Glück – denn ihr Beitrag zur Arten- und Nahrungsmittelvielfalt und somit zur Schönheit der Natur ist immens. Dass der Bestand 2021 gegenüber dem Jahr 1990 um 47 Prozent gestiegen ist, liegt vor allem an der signifikanten Zunahme von Imkerei und Bienenzucht. Diese bieten den von ihnen betreuten Bienenvölkern ein sicheres Zuhause und schützen sie vor Parasiten- und Milbenbefall und anderen schädlichen externen Einflüssen, wie uns Imker Christian Rau erklärt. Allerdings können immer weniger Imker hauptberuflich arbeiten – der Zeit-, Kosten- und Arbeitsaufwand sei einfach zu hoch, schildert Rau. In diesem Zusammenhang können Unternehmen mit der Patenschaft eines Bienenvolkes wertvolle Unterstützung für lokale (Hobby-)Imker leisten und somit einen signifikanten und sichtbaren Beitrag zum Erhalt des Artenschutzes und der Umwelt beisteuern.

Mythos 2: Der Einsatz für Honigbienen ist doch nur ein Tropfen auf den heißen Stein!

Neben dem Klimawandel ist das Artensterben die größte Bedrohung für das Leben auf der Erde. Die Zahlen sind eindeutig: Laut Weltnaturschutzunion IUCN sind von den insgesamt 147.500 erfassten Arten fast 41.500 in Bedrohungskategorien einzuordnen (Stand 2021). Dabei ist sich der bei weitem überwiegende Teil der Wissenschaft einig, dass der Mensch ein entscheidender Faktor dieses Artensterbens ist. Aufgrund der alarmierenden Zahlen macht sich Resignation breit: Welchen Nutzen hat der Einsatz für eine einzige Tierart schon, angesichts der umfassenden Bedrohungslage unserer Natur?

FAKT: Ohne Bienen keine Früchte!

Etwa 80 Prozent unserer heimischen Flora ist auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen, listet nearBees auf. Bienen spielen dabei die herausragende Rolle. Rechnet man die Bestäubungsleistung des Insekts in einen monetären Wert um, dann kommt man auf etwa zwei Milliarden Euro, was die Biene zum drittwichtigsten Nutztier nach Schwein und Rind macht. Mit anderen Worten: Je weniger Bienen, desto mehr schrumpfen die Erträge für die Landwirtschaft. Je weniger Bienen, desto weniger Leben in unserer heimischen Flora und Fauna – mit einem unvorhersehbaren Dominoeffekt auf das gesamte Ökosystem.

Mythos 3: Nur die Wildbiene zählt – das Engagement für Honigbienen ist „Beewashing“!

Spätestens seit Jan Böhmermann im „ZDF Magazin Royale“ zum Generalangriff gegen sogenanntes „Beewashing“ ausholte und sich im Folgenden ein bizarr anmutender Rechtsstreit mit dem sächsischen Imker Rico Heinzig entwickelte, ist der Vorwurf in aller Munde: Der Einsatz für Honigbienen nütze nicht der Natur, sondern ausschließlich den Unternehmen, welche sich damit ein ungerechtfertigtes „grünes“ Image verschaffen wollen. Worauf es alleine ankäme, sei die Wildbiene. Deren Bestand sei besonders gefährdet. Nur zu verständlich, dass sich angesichts dieser Diskussionen eher Verwirrung breit macht. Aber: Ist der Vorwurf des „Beewashing“ überhaupt gerechtfertigt?

FAKT: Honig- und Wildbienenschutz gehören zusammen.

Wissenschaftlich ist die scharfe Trennung zwischen sinnvollem Wildbienenschutz und vermeintlich überflüssigem Honigbienenschutz nicht haltbar. Denn beide Arten fliegen größtenteils verschiedene Pflanzenarten an und machen sich somit eher selten „die Bestäubung streitig“ (Im Vergleich zu den Honigbienen verfügen die Wildbienen über einen langen Rüssel, mit dem sie auch tiefliegende Stempel erreichen können). Den wichtigsten Punkt, der für Honigbienenschutz spricht, nennt uns Imker Christian Rau: „Wir Imker sind daran interessiert, dass das Umfeld unserer Honigbienen intakt ist. Damit die Bienen das ganze Jahr über Futter finden, sorgen wir für eine vielfältige, bunte Flora. Somit geht es auch den Wildbienen besser, die sich in der Nähe aufhalten und von unserem aktiven Naturschutz profitieren.“

Mythos 4: Der Einsatz für Honigbienen ist Ego-Streichelei ohne konkreten Mehrwert für Unternehmen!

Unternehmen sind keine NGOs. Sie sind in erster Linie ihren Stakeholdern verpflichtet – Kunden, Mitarbeitern, Investoren. Das Engagement für Honigbienen unterliegt somit häufig einem Rechtfertigungsdruck: Was hat mein Betrieb, meine Einrichtung oder – in unserem Fall – meine Kanzlei und ihre Mitarbeiter von einer Bienenpatenschaft?

FAKT: Eine Bienenpatenschaft ist CSR zum Anfassen (wobei wir vom Anfassen doch lieber abraten).

Mit einer Patenschaft bei nearBees übernehmen Sie ein Bienenvolk in Ihrer unmittelbaren Nähe und unterstützen damit auch noch Imker aus Ihrer Region. Dieser Imker steht Ihnen nicht nur jederzeit als Ansprechpartner zur Verfügung und versorgt Sie mit Informationen rund um die Welt der Honigsammler; er ermöglicht Ihnen auch regelmäßige Teambesuche vor Ort. Ein faszinierendes Erlebnis, wie wir aus eigener Erfahrung bestätigen können. Über Ihr digitales Profil bei nearBees können Sie Ihr Bienenvolk darüber hinaus rund um die Uhr verfolgen. Und wen auch das noch nicht überzeugt, der dürfte spätestens beim Honig der „eigenen“ Bienen dahinschmelzen, der – im firmeneigenen Wunschdesign – bei Teamevents, Messen, Kundenbesuchen und vielen weiteren Anlässen gereicht werden kann.

Sie glauben uns nicht? Dann fragen Sie doch gern unsere ETL-Kanzleien mit einem eigenen Bienenstock:
Christian Johannes, Steuerberater und Geschäftsführer von ETL ADVISA Köln, und Carsten Sambale-Becker, Geschäftsführer und Steuerberater der Kanzlei ETL ADVISA Aachen, sind seit zwei Jahren Pate jeweils eines Bienenstocks. Neben positiven Auswirkungen auf das Image des Berufsstandes des Steuerberaters berichteten sie uns im vergangenen Jahr über die positiven Effekte, die ein solches Engagement auf Teamgeist und Mitarbeiterzufriedenheit habe. Die Mitarbeiter seien stolz auf ihre Bienen und auch neue Bewerber zeigten sich begeistert, wenn die Patenschaft erwähnt werde. Die regelmäßige Honiglieferung mit den individuell gestalteten Gläsern für das Team und die Besuche bei dem eigenen Bienenvolk stärkten zudem spürbar das Gemeinschaftsgefühl. „Die Besuche beim Bienenvolk sind nicht nur lehrreich, sondern schaffen auch eine familiäre Atmosphäre. Die Kollegen lernen sich auf einer anderen Ebene neu kennen. Das untermauert das Teamgefühl“, sagte Sambale-Becker. „Ich empfehle jeder ETL-Kanzlei wärmstens eine Bienenpatenschaft. Sie ist eine lohnenswerte Investition, die ein Zeichen für soziales Engagement, für Umwelt und Nachhaltigkeit setzt“, ergänzte der Geschäftsführer der Aachener Kanzlei. Noch Fragen?

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