Die vergangenen Jahre waren für viele Unternehmer geprägt von wirtschaftlichen Herausforderungen, die besonders Existenzgründer auf eine harte Probe stellten. Trotz Inflation, fortlaufender Lieferengpässen und dem Betreten neuer geschäftlicher Wegekonnte Thomas Füssel einen lukrativen und vor allem nachhaltigen Standort desPhotovoltaik-Franchises enerix aufbauen. Wir haben mit dem Geschäftsführer von enerix Dresden über Besonderheiten seines Standorts sowie aktuelle Ziele und Zukunftsvisionen gesprochen.

Herr Füssel – enerix Dresden – was zeichnet diese enerix Filiale aus und wie macht sie die momentane Wirtschaftslage bei Ihnen bemerkbar?

In der Wahrnehmung unserer Kunden sind wir ein kompetenter, herstellerunabhängiger Komplettanbieter mit einer intensiven und qualitativ sehr guten persönlichen Beratung. Über dieses Feedback freuen wir uns umso mehr, weil gerade 2022 die Solarbranche vor besondere Herausforderungen gestellt hat. Die Nachfrage nach Photovoltaikanlagen war durch die Strompreiserhöhungen zum Jahresbeginn und durch den Krieg in der Ukraine um ein Vielfaches angestiegen. Gleichzeitig meldeten Hersteller plötzlich und unerwartet extreme Lieferengpässe auf bestimmte Komponenten für Wechselrichter und Stromspeicher. Eine insgesamt unbefriedigende Situation für alle, die eine Eigenversorgung mit Photovoltaik planen und natürlich auch für uns als Anbieter. Generell freuen wir uns natürlich über die Nachfrage, die aktuelle Situation übersteigt aber alle Kapazitäten. Aber auch hier entscheiden wir uns im Zweifelsfall für den Kunden: Wir empfehlen, auf jeden Fall besser auf erprobte Qualitätsprodukte zu warten, statt sich für unbekannte Produkte zu entscheiden. Das heißt, wir verzichten lieber auf schnelles Wachstum, als unsere und die Reputation von enerix zu gefährden.

Momentan heißt es also vor allem agieren und reagieren. Was sind die langfristigen Ziele, die Sie mit enerix Dresden verfolgen?

Ich möchte ein nachhaltiges Unternehmen aufbauen, was sich im Kern mit der Nutzung erneuerbarer Energien vor allem für Hauseigentümer mit Ein- und Zweifamilienhäusern befasst. Hier wird es zukünftig u. a. neben der Erstinstallation von Photovoltaikanlagen besonders um die intelligente Verbindung dieser Anlagen mit den möglichen Verbrauchern im Haushalt – von der Heizung bis zum E-Auto – gehen. Diese sogenannte Sektorenkopplung von teilweise vorhandenen Systemen wird ein zunehmendes Maß an Beratungskompetenz erfordern. Die Grenzen der typischen Handwerksberufe werden verschwimmen, branchenübergreifende Kooperationen werden erforderlich. Das sind spannende Chancen für meine regionale Unternehmensentwicklung und alle anderen weit über einhundert enerix-Franchise-Partner.

Und betriebswirtschaftlich?

Hier liegt der Fokus klar auf einem nachhaltigen Wachstum – Schritt für Schritt solide und zielorientiert. Nach der (entgegen der konservativen Erwartungen meines Businessplans) stürmischen aber sehr erfolgreichen Startphase sehe ich 2023 für uns als „Level-Stop“, um das Unternehmen mit stabilen Strukturen und Prozessen für die nächste Wachstumsphase und die dafür erforderliche Unternehmensstruktur aufzustellen.

Ein kleines Gedankenspiel: Ganz Deutschland mit Solarenergie versorgen – ist das möglich? Ist das das große enerix-Ziel?

Nein, das kann ich mir mittelfristig nicht vorstellen. Es gibt neben dem unterschiedlichen Sonnenangebot der Jahreszeiten auch noch Tag und Nacht. Hier den Unterschied zwischen Stromangebot und -nachfrage deckungsgleich zu bekommen, wird wirtschaftlich teilweise nicht sinnvoll sein. Im privaten Umfeld eher als im gewerblichen Bereich mit industriellen Produktionsprozessen. Welcher Anteil erneuerbarer Energien letztendlich entstehen wird, ist aus meiner Sicht dann das Ergebnis eines gesamtgesellschaftlichen Konsenses im Spannungsfeld der erforderlichen konkreten Reaktionen auf den Klimawandel sowie der technischen und wirtschaftlichen Machbarkeit. Insofern halte ich schon heute private konkrete Umsetzungen – manchmal einfach losmachen – für äußerst wichtig, gerade im Hinblick auf den fortschreitenden Klimawandel. Ein zusätzlich gepflanzter Baum oder ein privat reduzierter Energieverbrauch sind zwar kleine, aber in Summe wirksame Mosaiksteinchen.

Und Sie sind ein wichtiger Teil dieser Bewegung. Auf diesem Weg unterstützt Sie auch die ETL-Kanzlei ETL Aurin & ADVISA. Wie sieht da die Zusammenarbeit bei der (Weiter-) Entwicklung Ihres Unternehmens aus?

Mit dem weiteren Wachstum werden sich auch unsere betriebswirtschaftlichen Prozesse verändern. Nach der bisher sehr guten Begleitung unserer Entwicklung bin ich sehr optimistisch, dass wir im Laufe des Jahres gemeinsam mögliche Szenarien durchsprechen und effektive digitale Prozesse und Schnittstellen etablieren werden. Hier werden wir auch im engen Kontakt mit der Franchise-Zentrale auf bereits bei anderen Franchise-Partnern etablierte Lösungen zurückgreifen können. Auch bei relevanten Beratungsthemen abseits des Tagesgeschäftes sehen wir die ETL-Kanzlei ETL Aurin & ADVISA als unseren Ansprechpartner.  Zudem haben wir ihnen natürlich die Nominierung zum grünen Mandat zu verdanken!

Was sagen Sie denn zu Ihrer Auszeichnung mit dem dritten Grünen Mandat der ETL-Gruppe?

Ich möchte mich ganz herzlich für die Verleihung des Grünen Mandats bedanken. Wir fühlen uns nach etwa eineinhalb Jahren immer noch als kleines regionales Unternehmen und empfinden die Aufmerksamkeit als Wertschätzung unserer bisherigen Arbeit und unseres Tätigkeitsbereiches. Das erfüllt uns mit Stolz. Ich war persönlich davon sehr überrascht und freue mich sehr darüber.

Wir freuen uns auch über die Zusammenarbeit mit Ihnen und enerix Dresden und freuen uns auf die noch kommenden, sicher spannenden Geschichten und Einblicke.