Gründen, aber grün
Braunkohle aus Lützerath und Erdgas aus Katar – noch immer werden fossile Brennstoffe zur Energiegewinnung genutzt. Doch damit soll bald Schluss sein, denn mit dem Ziel bis 2035 klimaneutral zu werden, möchte die Regierung die Stromversorgung zukünftig vollständig auf erneuerbare Energiequellen umstellen. Eine Entwicklung, die auch Thomas Füssel begrüßt, der sich nicht nur beruflich, sondern auch privat für nachhaltige Projekte, beispielsweise regional im Schulförderverein, engagiert. Vor knapp 1,5 Jahren entschied sich der dreifache Familienvater für einen beruflichen Tapetenwechsel, der Gründung einer enerix-Filiale für die Installation von Photovoltaikanlagen, und leistet damit einen weiteren wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. Wir haben Thomas Füssel für seinen nachhaltigen Einsatz am Standort enerix-Dresden mit dem Grünen Mandat ausgezeichnet und mit ihm über seinen inneren Antrieb und den Schritt in die grüne Selbstständigkeit gesprochen.
Eine sichere Festanstellung, ein vertrautes Team und über 17 Jahre Erfahrung in dem Unternehmen – was hat Sie dennoch dazu bewogen, sich Gedanken über Ihre berufliche Zukunft zu machen?
Mehr als fünfzehn herausfordernde Jahre in der Geschäftsführung eines größeren Unternehmens lagen hinter mir, ich war gerade fünfzig geworden und fragte mich: „Ist es vielleicht der richtige Zeitpunkt, nochmal eine neue Herausforderung anzunehmen?“ Unter Abwägung der verschiedenen Ideen kristallisierte sich bei mir der Wunsch nach einer selbständigen unternehmerischen Tätigkeit heraus. Natürlich ist es ein großer Schritt, aus einer gut bezahlten Festanstellung in die Selbstständigkeit zu gehen. Ich sah mich also erstmal beim Franchiseverband nach für mich geeigneten Systemen um.
Was hat das Franchising für Sie so attraktiv gemacht? Welche Vorteile sahen Sie gegenüber einer unternehmerischen Selbstständigkeit?
Hier sah ich den Vorteil, eine besonders steile Lernkurve zu haben. Beim Franchising geht man nicht allein. Es gibt neben dem ausgereiften Gesamtkonzept noch den Erfahrungsaustausch mit den anderen Partnern. Durch Zufall bin ich auf einen Podcast „Franchise-Rockstars“ gestoßen, in dem Gründer und Geschäftsführer sowohl von großen etablierten aber auch von kleinen und jungen Franchisesystemen interviewt werden. So konnte ich quasi beim Autofahren recherchieren. Dabei habe ich dann auch die Folge mit Peter Knuth und Stefan Jakob gehört, den Geschäftsführern von enerix.
Woher kam die Idee, ein nachhaltiges Unternehmen aufzubauen, und wie haben Sie enerix entdeckt?
Wenn ich zurückblicke, zieht sich Nachhaltigkeit wie ein roter Faden durch mein Leben. Angefangen damit, dass ich mich schon im Studium für alternative Energiegewinnung begeistert habe und auch eine Zeit lang als Planer für Windparks arbeitete. Aber auch darüber hinaus war Nachhaltigkeit eine Art Leitfaden für mich. Bei meinem Hausbau habe ich besonders auf die verwendeten Materialien geachtet und wollte es so nachhaltig wie möglich gestalten, auch mit eigener Photovoltaikanlage. Dadurch entstand der erstmalige Kontakt mit enerix. Der enerix-Leitfaden „Schritt für Schritt zur eigenen Photovoltaikanlage“ löste bei mir diverse „Aha“-Effekte aus. Die anschließende telefonische Beantwortung meiner Fragen durch den enerix-Franchise-Partner in Leipzig, Elmar Weitzel, rundete meinen äußerst positiven Erstkontakt mit dem enerix-System ab. Leider gab es damals in Dresden keinen Franchise-Partner.
Deshalb haben Sie kurzerhand selbst einen enerix-Standort in Dresden gegründet? Was war für Sie der entscheidende Faktor in das grüne Franchisesystem einzusteigen?
Nicht deswegen, das war ein längerer Prozess für mich, aber als ich mich für den beruflichen Neuanfang entschieden hatte, war relativ schnell klar, dass enerix mein Franchise werden soll. Peter Knuth und Stefan Jakob haben mit mir gemeinsamen im Rahmen eines professionellen und mehrstufigen Audits eine mögliche Zusammenarbeit einschließlich der erforderlichen rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Sachverhalte gecheckt – Bauchgefühl und persönliche Sympathie eingeschlossen. Zusätzlich habe ich mir die überregionalen und regionalen Marktbedingungen intensiv angeschaut. Schon bis 2020 hatte sich meiner Einschätzung nach das Bewusstsein der Menschen deutlich positiv in Richtung Nachhaltigkeit und der auch privaten Investitionen in die Nutzung erneuerbarer Energien entwickelt. Die politischen Entscheidungen auf nationaler und internationaler Ebene zur Bewältigung der Anforderungen des Klimawandels deuteten ebenfalls auf langfristig zunehmende Anstrengungen und damit stabile Investitionsbedingungen hin. Damit war die „innere Entscheidung“ getroffen und nach Klärung aller formalen Details wurde alles besiegelt und der Start im Juni 2021 angepeilt.
Was begeistert Sie neben dem Nachhaltigkeitsaspekt an enerix?
Die Faszination der nachhaltigen Gewinnung der Sonnenenergie, mein betriebswirtschaftlicher Background, meine Affinität zu handwerklichen Arbeiten und der direkte Kontakt mit den Kunden – es macht einfach Spaß, die Freude und Überraschung der Kunden bei der Inbetriebnahme des eigenen „Sonnenkraftwerkes“ miterleben zu dürfen. Genau dieses Gefühl der Freude an der eigenen Arbeit habe ich auch schon sofort bei meinem ersten Besuch bei enerix in Regensburg verspürt. Durchweg alle Mitarbeiter waren sehr freundlich, hoch motiviert und haben mir alles völlig offen gezeigt und erläutert. Dazu kam die familiäre Atmosphäre – ein Unternehmen mit dieser Kultur wollte ich auch aufbauen. Dass meine Entscheidung für enerix richtig war, zeigt mir auch der Erfolg meiner mittlerweile über 100 Franchise-Kollegen. So hat im letzten Jahr der Deutsche Franchiseverband den Franchisegründer des Jahres 2022 gekürt. Gewonnen hat Alan Hughes, Geschäftsführer des Photovoltaikfachbetriebes enerix Westerwald. Nachdem enerix 2017 bereits als bestes Franchisesystem ausgezeichnet wurde, freuen sich natürlich neben den Gründern und den Mitarbeitern in Regensburg alle Franchise-Partner über diese erneute Auszeichnung. Sie zeigt auf, welchen Erfolg man mit dem enerix-Geschäftsmodell erreichen kann.
Mit dem Grünen Mandat erhält das enerix-Franchise in diesem Jahr eine erneute Auszeichnung über die sich nicht nur die Gründer, sondern insbesondere Thomas Füssel freuen. Im Rahmen der Projektinitiative werden fortschrittliche und nachhaltige Ansätze von ETL-Mandanten sichtbar gemacht, gewürdigt und unterstützt. Die ETL-Gruppe will mit ihrem Engagement einen Beitrag für die Förderung nachhaltiger Innovationen, Ideen und grüner Technologien insbesondere in der mittelständischen Wirtschaft leisten. Nominiert werden die Grünen Mandate dabei von den sie betreuenden Kanzleien. Die im Rahmen der Initiative „Das Grüne Mandat“ ausgezeichneten Unternehmen sind anschließend für den Preis des Green Innovator des Jahres nominiert. Der „Green Innovator des Jahres“ ist die Sonderkategorie des „Innovators des Jahres“ und der größte Publikumspreis der deutschen Wirtschaft.